11
Dez
2018
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Do It Yourself – Ski bauen!

Werbung// (unbezahlt)

Hallo Ihr Lieben,

wie wäre es diese Weihnachten zur Abwechslung mal mit einem Geschenk an Euch selbst? Ich hätte da eine tolle Idee! Mein Freund hat sich nämlich letztes Jahr seine eigenen Ski gebaut und fährt seitdem stolz wie Oskar mit seinen selfmade Brettern ;) Das glaubt Ihr nicht? Seht selbst!

Bevor mein Freund auf die Idee kam, in Hamburg an einem Do-it-yourself Skibau Workshop teilzunehmen, war mir gar nicht bewusst, dass man seine Ski überhaupt selbst bauen kann… Aber es gibt eben nichts was es nicht gibt ;) Und für alle, die Spaß am Handwerken haben, individuell unterwegs sein und keinen Ski von der Stange kaufen möchten, kommen diese speziellen Kursangebote wie gerufen, oder?

Wer jetzt nämlich glaubt er hätte für solche Mammutprojekte gar keine Zeit, irrt sich… Denn in nur zwei Tagen kann man sich seine individuellen Ski unter Anleitung selbst bauen! Die Workshops finden meist übers Wochenende oder an zwei aufeinanderfolgenden Samstagen statt. Alle Materialien sowie das nötige Werkzeug werden zur Verfügung gestellt oder können zusätzlich erworben werden.

Tag 1:

Nach einer persönlichen Vorbesprechung wird die Schablone ausgesucht, die am besten zu Euch passt, um zunächst einmal die Beläge der Ski zuzuschneiden. Zu den Kriterien für die Auswahl gehören Körpergröße, Gewicht, Fahrstil, Erfahrung und natürlich auch individuelle Vorlieben. Die Schablonen können je nach Euren Anforderungen gegebenenfalls auch noch modifiziert werden.

Und dann geht es los:

Der erste und zugleich anstrengendste Arbeitsschritt beinhaltet das Zurechtbiegen und Anpassen der Stahlkanten an die von Euch gewählte Skiform. Da das händisch passiert wird Euch dabei recht schnell der Schweiß auf der Stirn stehen… Denn die Kanten sind im wahrsten Sinne des Wortes stahlhart! Aber die Anstrengung lohnt sich ;) Die fertig gebogenen Kanten werden im Anschluss mit Sekundenkleber am Belag befestigt.

Der hochwertige Holzkern (das Herzstück) wird dann mit dem Belag und den übrigen Komponenten, die je nach gewünschtem Charakter des Skis verbaut werden (wie z.B. Glasfasermatten oder Carbon), verklebt. Dazu kommen sogenannte Epoxidharze oder kurz „Epoxy“ zum Einsatz.

Mein Freund hat sich damals darüber hinaus noch für eine Vollcarbon Oberfläche entschieden, alternativ kann dafür zum Beispiel auch Holzdekore verwendet werden. Mein Freund war aber tatsächlich der Erste in Hamburg, der eine Echtcarbon Oberfläche verarbeitet hat. Typisch Perfektionist ;) Mit Hilfe von Holzkeilen wird als Nächstes der Vorspann (Camber) bzw. der Rocker eingestellt, das kommt ganz darauf an was der Ski später für Fahreigenschaften haben soll.

Wenn dann alles verklebt ist, kommen die Ski in einen Vakuumsack und werden über Nacht bei konstanter Temperatur im Vakuum gebacken. Ihr habt richtig gehört: die Ski werden gebacken! Und so geht der erste aufregende Tag zu Ende…

Tag 2:

Am nächsten Morgen holt man die Ski aus dem Vakuum. Die Ski müssen jetzt entlang der Stahlkante mit einer Stichsäge ausgesägt werden. So langsam lässt sich dann auch konkreter erahnen, was hier entstehen soll ;)

Na, könnt Ihr die Ski schon als solche erkennen?

Als Nächstes wird die Form der Ski mit immer feiner werdendem Schmirgelpapier sauber herausgeschliffen. Auf diese Weise werden auch jene Stellen geglättet, die mit der Stichsäge nur grob bearbeitet werden konnten.

Übrigens: Während des gesamten Prozesses wird man natürlich nicht alleine gelassen. Damit am Ende auch wirklich jeder einen tollen Ski in Händen hält, stehen Euch die ganze Zeit über Profis mit Rat und Tat zur Seite. Vorkenntnisse sind dementsprechend nicht notwendig. Wer den Kurs beendet, hat nicht nur ein individuelles Paar Ski, sondern auch jede Menge Wissen über Materialien, Bauweisen und Fahreigenschaften im Gepäck ;)

Und was dann kommt ist eigentlich nur noch Feinschliff. Schön aussehen sollen die Bretter schließlich auch!

Man sollte ja meinen die Vorarbeit nähme die meiste Zeit in Anspruch. Fehlanzeige! Mein Freund ist zu diesem Zeitpunkt erst so richtig durchgedreht und hat ca. eine Woche lang jeden Abend Epoxy Deckschichten auf die (eigentlich schon fertigen) Ski aufgetragen und diese per Hand mit Schmirgelpapier nass glattgeschliffen.

Das geht dann so: Epoxy auftragen, über Nacht aushärten lassen, abends wieder nass abschleifen, wieder ne Schicht Epoxy, aushärten lassen, schleifen usw. bis am Ende eine perfekt glatte Oberfläche entstanden ist.

Das ist aber jedem selbst überlassen ;) Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Ihr Eure Ski für perfekt erachtet, sprüht Ihr eine Schicht Klarlack auf, lasst diese in Ruhe trocknen und macht mit etwas Polierpaste das Finish.

Zum Schluss wird nur noch die Bindung aufgeschraubt und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen!

Laut meinem Freund sehen die selbstgemachten Ski aber nicht nur hervorragend aus, sondern fahren sich auch sehr gut und haben zudem genau die Eigenschaften, die er sich im Vorhinein gewünscht und abgesprochen hatte. Für ihn auch nach einem Jahr noch ein wahres Juwel, das einfach nicht aufhört Spaß zu machen ;) Ich für meinen Teil konnte mir ja den ein oder anderen Schmunzler während seiner Arbeit nicht verkneifen, war aber letzten Endes total beeindruckt vom Ergebnis!

Was lange währt wird endlich gut! Und selbstgemachte Dinge machen eben einfach die größte Freude ;) Was sagen die Hobbybastler unter Euch zu diesem Projekt?

Nächstes Jahr erstellt er mir PINKE Ski :) Nächsten Winter geht es auf jeden Fall in den Skiurlaub :)

Eure

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