Der Businessplan
Hallo Ihr Lieben,
für alle, die mit dem Gedanken liebäugeln sich selbstständig zu machen oder die sich einfach für meinen Werdegang und die Geschichte meines Unternehmens pukingunicorn interessieren, gibt es heute einen Blogpost rund um das Thema Businessplan.
Ein guter Businessplan ist das A und O bei der Unternehmensgründung. In einem Handbuch der NUK-Gründer-Akadmie mit dem Titel Erfolgreich gründen mit Netzwerk und Know-How heißt es: „Der Businessplan ist Ihre Visitenkarte im Wirtschaftsleben.“ Er hilft, die eigenen Ideen zu strukturieren und das Konzept überzeugend auf den Punkt zu bringen.
In erster Linie will natürlich die Bank euren Businessplan unter die Lupe nehmen. Auch andere Partner, Sponsoren und Geldgeber interessieren sich für den Businessplan. Inhaltlich entscheidend sind die Kompetenz und Qualifikation der Gründer, die Qualität der Idee, das Potenzial des Produkts oder der Dienstleistung, Marktperspektiven, Kredithöhe, Vertriebswege, Investitionsplan und vieles mehr… Dazu später im Detail.
In so einem Businessplan steckt natürlich viel Arbeit und Recherche drin. Auch bei mir war es ein langer Weg bis ich mich endlich Start Up-Gründerin nennen durfte.
Begonnen hat die ganze Geschichte so: Ich habe meine Bachelorarbeit zum Thema „Strategische Herausforderungen und moderne Managementansätze für ein global agierendes Modeunternehmen“ geschrieben.
Anschließend hatte ich zunächst eine Anstellung im Marketingbereich. Im Anschluß habe ich meinem Großvater Wilfried Hilgert in seiner Immobilienfirma geholfen. Mit meinem letzten Gehalt habe ich mich selbstständig gemacht und begann als Vollzeitmodel zu arbeiten. Als nächstes stand ein Standortwechsel auf dem Programm. Ich suchte nach einer modeaffinen Stadt mit höherem wirtschaftlichen Potenzial… und stieß auf Hamburg als vielversprechende Gründerstadt! Da war er also, ein ganz frischer Markt!
Ich begann mich als Model aktiv über diverse Social Media Kanäle selbst zu vermarkten und erweckte damit große Aufmerksamkeit bei den Kunden. Ich wurde immer weiter empfohlen. Schneeballeffekt! Bei Modeljobs wurde ich plötzlich gefragt: Liza, könntest du das auch für unsere Firma machen? Und so habe ich tatsächlich einige Kunden vom Modeln ins Marketing übernommen. Das Modeln fungierte als Kundenakquise und war plötzlich in zweierlei Hinsicht praktisch für mich.
Social Media fanden viele meiner Kunden unglaublich anstrengend und einfach nur zum Kotzen. Entweder fehlte ihnen dafür die Zeit oder die nötigen Ideen. Ich dagegen liebe Social Media! Und ehe ich mich versah war pukingunicorn geboren. Heute kotzen mein Team und ich jeden Tag die Social Media Plattformen mit unseren verrückten Ideen, kreativen Kampagnen und Produktionen farbenfroh voll.
Damals ging alles super schnell. Ich hatte längst begonnen verschiedene Kunden in Marketingfragen zu beraten und hatte dabei selbst noch nicht einmal ein Logo. Das hat mich total nervös gemacht. Ich wollte eine professionelle Dienstleitung im Bereich Branding anbieten, hinkte dabei aber mit meinem eigenen Branding total hinterher. Ich erzählte meinen Kunden von der Wichtigkeit einer Corporate Identity für den Erfolg ihres Unternehmens und hatte selbst noch nicht einmal ein Logo, geschweige denn Visitenkarten oder eine Webseite… Nach sage und schreibe 3 Monaten hatte ich dann endlich mein Logo. Ich war stolz wie Oskar! Die turbulente Geschichte dazu kennt ihr ja schon ;) Wenn nicht, schaut einfach hier vorbei. Über reines Empfehlungsmarketing hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits meine ersten 5 Kunden. Um mein eigenes Unternehmen schnellstmöglich professionell aufzustellen brauchte ich dringend Kapital…
Ein Businessplan musste her!
Im Folgenden möchte ich euch anhand des Aufbaus meines Businessplans erläutern, was so die wichtigsten Inhalte sind. Natürlich gibt es kein Patentrezept für einen gelungen Businessplan. Trotzdem sollte man keine Angst vor den Inhalten des Businessplans haben. Es gilt sich einfach Schritt für Schritt an einigen Vorgaben entlangzuhangeln und die Grundfragen abzuarbeiten. Dabei nie den Spaß vergessen! Denn in erster Linie geht es darum, sich mit der eigenen Geschäftsidee bis ins letzte Detail auseinanderzusetzen, um positiv in die Zukunft blicken zu können und mögliche Rückschläge besser einordnen zu können. Glaub an dich, denn auch du kannst es schaffen!
Hier das Inhaltsverzeichnis meines Businessplans für pukingunicorn:
1. Zusammenfassung – Executive Summary
Eine prägnante Zusammenfassung der Geschäftsidee bildet das Fundament jedes Businessplans. Der Leser soll ein grundlegendes Verständnis für die Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Ziele der Unternehmung erlangen. Welche Produkte oder Dienstleistungen werden angeboten? Was sind deren USPs (Unique Selling Points = Alleinstellungsmerkmale)? Und wieviel Kapital wird insgesamt benötigt?
Mein Unternehmen pukingunicorn habe ich beispielsweise als Kreativagentur mit 3 Schwerpunkten bezeichnet:
- Social Media Management
- Marketing
- Contentproduktion
2. Gründungsvorhaben und Gründerin
In diesem Teil wird der Gründer oder gegebenenfalls das Gründungsteam vorgestellt. Neben relevanten Informationen wie Kontaktdaten, Familienstand, beruflichem Werdegang und Vermögensübersicht (selbstverständlich sind auch etwaige Insolvenzverfahren oder Schufa-Einträge von Relevanz) werden an dieser Stelle auch die Beweggründe, die Motivation und Kompetenzen der Gründer herausgestellt.
In einem extra Post werde ich euch hierzu demnächst mehr erzählen ;)
3. Markt und das Marktgebiet
Im Folgenden geht es darum, das Marktpotenzial des eigenen Unternehmens anhand von Vergleichswerten realistisch einzuschätzen. Dabei sind das Marktgebiet (geografisch), die Marktentwicklung und die Struktur der Wettbewerber im relevanten Markt zu berücksichtigen. Diese detaillierte Betrachtung lässt die Chancen und Risiken des Konzepts erkennen.
Im Bereich Online-Marketing ist beispielsweise nach wie vor ein starkes Wachstum zu erwarten.
4. Zielgruppen und Wettbewerb
5. Unternehmensstruktur
Die Unternehmensstruktur umfasst die gewählte Rechtsform – in meinem Fall eine UG Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) – sowie den Standort und die (geplante) Anzahl an Mitarbeitern.
6. Marketingkonzept
7. Kapitalbedarf und Finanzierung
Jetzt gehts ans Eingemachte! In diesem Kapitel wird die Gesamtsumme des benötigten Kapitals in ihre einzelnen Bausteine zerlegt. Dazu gehören zum Beispiel Gründungskosten, Homepage, Hardware, Software, Miete und und und…
8. Mittelfristige Unternehmensplanung
Das Ende naht! Wir kommen nun zum letzten Kapitel, das jeder Businessplan standardmäßig enthalten muss. Die mittelfristige Unternehmensplanung enthält jede Menge Prognosen, Kostenkalkulationen und Finanzpläne. Aber keine Panik! Es ist absolut legitim, sich bei der Erstellung eines Businessplans Hilfe und jede Menge Ratschläge von Profis zu holen.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal das Netzwerk NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V. empfehlen. Vor meiner Unternehmensgründung habe ich 1 Jahr lang zahlreiche NUK Veranstaltungen besucht und großartige Unterstützung erfahren.
Nach der Einreichung des Businessplans wird man dann übrigens zu einem Gespräch bei der Bank eingeladen und hat noch einmal vor Ort die Möglichkeit, das eigene Konzept gewinnbringend darzustellen und zu den Fragen der Bank Stellung zu nehmen. Das ist natürlich enorm wichtig, denn ohne Moos ist eben einfach nix los! Ein Unternehmen gründet sich leider nicht einfach mal nebenbei. Selbst wenn man wie ich nur online agiert und keine Produkte anbietet, gibt es so viel zu bedenken und zu organisieren. Arbeit ohne Ende! Und doch lohnt es sich am Ende des Tages. Denn nichts fühlt sich besser an als die eigenen Ideen zu verwirklichen und selbstgesteckte Ziele nach und nach zu erreichen. Die Möglichkeiten für junge Unternehmer wie mich sind heute vielfältig. Ich bin sehr dankbar, heute mein Traumunternehmen führen zu können! Denn die Selbstständigkeit ist einfach genau mein Ding ;)
P.S.: In meinem Beratungstermin bei der Bank schmunzelte man erfreut über mein Einhornlogo. Einhörer erfeuen eben das Leben!
Eure